Montag, 18. Juli 2011

Ruiniert Social Media die Work-Life Balance?

Dank den heutigen technischen Möglichkeiten (Smartphones sei Dank) können wir von überall und zu jeder Tages- und Nachtzeit auf unsere privaten und geschäftlichen Daten und (Social) Netzwerke zugreifen.

Und so sieht das in etwa aus:
Auf dem Arbeitsweg, zu Hause vor dem Fernseher oder nach dem Essen auf dem Sofa noch kurz E-Mails via Smartphone lesen und bearbeiten. Unterwegs in einer fremden Stadt finde ich Dank dem Smartphone problemlos den Weg zum nächsten Spezialitätenrestaurant. Dort angekommen checke ich via die Foursquare App ein. Sitze ich am Tisch und geniesse mein Essen, kann ich den (Foursquare oder Foodspotting) Freunden augenblicklich mitteilen, ob mir das Essen schmeckt oder eben nicht. Und weil mir die Architektur im Restaurant so gefällt, knipse ich gleich noch ein Föteli mit meiner Instagram App und lade auch dieses Foto in mein Online Album auf Flickr hoch.

Was auf der einen Seite Riesenspass macht (Aufenthalt im Social Web) und auf der anderen Seite praktisch ist (geschäftliche Dinge von überall bearbeiten), bringt auf der anderen Seite aber die Gefahr mit sich, dass die eigene Work-Life-Balance aus dem Lot gerät.

Denn da sind doch noch: das reale Leben mit Familie, Freunden und Bekannten (nicht die virtuellen), private Verpflichtungen, Sport, etc etc. Wie bringe ich das auch noch unter denselben Hut?

So kann ich die Work-Life-Balance im Lot halten
Eigentlich ist die Antwort und das Rezept ganz einfach: meine Zeit konsequent einteilen und nicht dem Reiz der unbegrenzten Möglichkeiten der heutigen Kommunikation erliegen. So praktisch die kleinen Helfer und Apps auf PC und Smartphones auch sind, zwischendurch sollte man einfach auch mal abschalten können!

Meine Tipps zur Work-Life-Balance
  • Familie, (reale) Freunde stehen immer an erster Stelle
  • PC und Smartphone freie Zonen und Zeiten definieren, an die sich Alle halten
  • Den persönlichen Dialog und Gespräche pflegen

Meine Tipps für konzentriertes und produktives Arbeiten
  • E-Mail PoP-Up Meldungen deaktivieren (diese lenken nur ab)
  • Das E-Mailprogramm nur 3x pro Tag öffnen (Morgen, Mittag, Nachmittag)
  • Öfters mal wieder telefonieren anstatt Mails hin und her senden
  • Öfters mal mein Gegenüber persönlich treffen und mich mit ihm/ihr austauschen
  • Meine E-Mails so kurz wie möglich halten, keine endlosen Texte verfassen
  • In der Betreffzeile das Wichtigste gleich reinschreiben
  • In der Betreffzeile immer ein "INFO", "ACTION" reinschreiben
  • Auf cc. Mails nicht reagieren
  • Ablageordnerstruktur im Mailprogramm so einfach wie möglich einrichten, für alles andere gibt's die Suchmöglichkeit
Meine Tipps im Umgang mit den Social Medien
  • Vergiss einfach, dass du alles Geschriebene und Gepostete jemals lesen kannst. Irgendwann holen dich die interessanten News so oder so ein (Zitat von Andreas von Gunten an seinem Vortrag an der #hwzsmm)
  • Installiere dir Tools wie beispielsweise TweetDeck oder HootSuite um viele deiner Online-Präsenzen über ein oder einige wenige Tools steuern zu können
  • Mach' mal Pause. Es ist nicht notwendig auf jeden Pieps und Tweet zu antworten

Liste von Beiträgen zu diesem Thema

  • Goldene Regeln für schlechte E-Mails
    Webseite von Lars Kasper (www.larskasper.de) mit einem (nicht ganz ernst gemeinten Beitrag) zur E-Mailomanie. Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, ist aber nachwievor aktuell.
  • Managing Digital Distractions
    Spannender Beitrag von Nick Lucido, Edelman Digital mit Tipps wie ich die digitale Ablenkung in den Griff bekommen kann
  • Eine kleine Oase im Web 2.0 
    Jan Tissler vom Magazin UPLOAD hat bereits im Jahr 2007 eine kleine Oase im Web 2.0 errichtet.
  • NOT GooglePlus
    Auf der Seite von CollegeHumor findest du einen Beitrag wie du einfach an Googles neuem Social Network vorbeikommst und so viiiel wertvolle Zeit für andere Tätigkeiten schaffen kannst. Ein weiterer - nicht ganz ernst gemeinter - Beitrag

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Urs, interessanter Blog, danke.
Für mich ist der digitale Spagat den wir täglich machen sehr interessant und dauernd im Wandel. Es wird wahrscheinlich nie ein "richtig oder falsch" geben. Ich habe keine scharfen Regeln, eher eine Grundeinstellung. Ich selber stelle mir oft die Frage des Fokus, und kurz danach kommt die Frage ob mich diese Aktivität die ich gerade mache weiterbringt. Wer so denkt sieht schnell, dass eine gewisse Trennung zwischen Privat und Geschäft nützlich und sinnvoll sein kann. So öffne ich Facebook tagsüber nicht und so öffne ich Geschäftsmails auch Abends nicht. Nun bröckelt aber die ganze Sache: Kunden von uns sind in USA. Sie verwenden Facebook um Neuigkeiten Ihrer Geschäftsaktivität zu kommunizieren. Öffne ich nun Facebook auch tagsüber und sehe noch andere lustige Sachen oder beschäftige mich mit neuen Geschäftsaktivitäten am Abend?
Die Kommunikation mit US-Kunden aus dem Westen ist wegen der Zeitverschiebung nicht ganz einfach. Um meine Effizienz mit diesen Kunden zu erhöhen, lese und beantworte ich EMails auch - wann wohl...
Gruess Simu (zZ in USA)